ESG Nachrichten

ESG Nachrichten 46/2025 (10.11. – 16.11.)

Neuigkeiten im Fokus: Mirova investiert 30 Millionen US-Dollar in die Förderung naturbasierter Kohlenstofflandwirtschaft in Indien

Mirova, ein Unternehmen für nachhaltige Investitionen, hat 30 Millionen US-Dollar in Varahas Kheti-Bodenkohlenstoffprojekt in Indien investiert. Dies ist die bisher größte Kohlenstofftransaktion und die erste Investition des Unternehmens in Indien. Das Projekt unterstützt 337.000 Kleinbauern auf einer Fläche von 675.000 Hektar.

Products and Services

GreenFi sammelt 2 Millionen US-Dollar ein, um KI-gestützte ESG-Compliance-Lösungen voranzutreiben

GreenFi, eine KI-gestützte Plattform für ESG-Compliance, hat in einer von Transition VC angeführten Seed-Finanzierungsrunde 2 Millionen US-Dollar eingeworben. Die Finanzierung soll GreenFis Mission unterstützen, die globalen ESG-Risikomanagement-Kapazitäten mithilfe künstlicher Intelligenz zu verbessern. Die Plattform bietet eine automatisierte ESG-Compliance-Lösung in Echtzeit, die Finanzinstitute und Unternehmen bei der Erfüllung sich wandelnder regulatorischer Anforderungen unterstützt. Die Tools von GreenFi helfen bei der Überwachung und dem Reporting von ESG-Kennzahlen, der Bewertung von Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken und der Identifizierung regulatorischer Übereinstimmungen in verschiedenen globalen Rahmenwerken. Transition VC wies auf den wachsenden Bedarf an skalierbaren ESG-Lösungen angesichts zunehmender Regulierungen in verschiedenen Jurisdiktionen hin. Das Kapital wird für den Ausbau der Teams in den Bereichen Engineering, Vertrieb und Kundenerfolg sowie für die Weiterentwicklung der Produkte und die globale Marktpräsenz eingesetzt. GreenFi plant, ein breites Spektrum an Vermögensverwaltern, Banken, Unternehmen und Aufsichtsbehörden zu bedienen. Das Unternehmen will die Lücke zwischen Nachhaltigkeitszielen und regulatorischen Erwartungen schließen, indem es ESG-Compliance effizienter und datengetriebener gestaltet.

Mirova stellt 30 Millionen US-Dollar für die Förderung naturbasierter Kohlenstofflandwirtschaft in Indien bereit.

Mirova, ein Unternehmen für nachhaltige Investitionen, hat 30 Millionen US-Dollar in Varahas Kheti-Bodenkohlenstoffprojekt in Indien investiert. Dies ist die bisher größte Kohlenstofftransaktion und die erste Investition des Unternehmens in Indien. Das Projekt unterstützt 337.000 Kleinbauern auf 675.000 Hektar in Haryana und Punjab durch die Förderung regenerativer Landwirtschaftsmethoden wie reduzierter Bodenbearbeitung, Management von Ernterückständen und Direktsaat von Reis. Die Initiative generiert hochwertige Kohlenstoffzertifikate gemäß Varahas VM0042-Methodik. Die Bauern profitieren direkt von einem Umsatzbeteiligungsmodell. Das Projekt strebt außerdem die CCB-Zertifizierung (Climate, Community & Biodiversity) an. Neben der Kohlenstoffreduzierung bietet das Kheti-Projekt ökologische Vorteile wie verbesserte Bodengesundheit, Biodiversität und Wasserschutz sowie soziale Vorteile wie bessere Lebensgrundlagen, höhere Erträge und die Unterstützung von Bäuerinnen. Varahas starke lokale Partnerschaften und digitale Monitoring-Tools gewährleisten Transparenz und die Überprüfung der Wirkung.

AXA IM Alts sichert sich 560 Millionen US-Dollar zur Erweiterung der naturbasierten Anlagestrategie

AXA IM Alts hat Zusagen in Höhe von 560 Millionen US-Dollar für ihre Strategie „Naturkapital und Wirkung“ erhalten. Diese konzentriert sich auf naturbasierte Lösungen, die zum Schutz der Biodiversität, zum Klimaschutz und zur Förderung lokaler Gemeinschaften beitragen sollen. Die Strategie zielt auf Investitionen in nachhaltige Forstprojekte, ökologische Wiederherstellung, Agroforstwirtschaft und Naturschutz in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Lateinamerika ab. Sie steht im Einklang mit den umfassenderen Nachhaltigkeitsverpflichtungen von AXA, darunter das Ziel, die Biodiversität und eine nachhaltige Landnutzung zu fördern. Die jüngste Kapitalerhöhung wird von neuen und bestehenden institutionellen Investoren in Europa und Nordamerika unterstützt. Die Ankündigung unterstreicht die Erweiterung der Investitionskapazitäten von AXA IM Alts im Bereich Naturkapital, die durch ein engagiertes internes Team und Partnerschaften mit Fachexperten weiter gestärkt wird. Zu den Zielen gehören sowohl messbare Umweltergebnisse als auch wettbewerbsfähige Renditen. Die Initiative verdeutlicht das wachsende Interesse von Investoren an nachhaltigem Landmanagement und Lösungen, die direkt zu den globalen Klimaneutralitäts- und Biodiversitätszielen beitragen.

Regulations, Law and Frameworks

FRC schlägt neuen Nachhaltigkeitszertifizierungsstandard DSSA 1000 vor

Der britische Financial Reporting Council (FRC) hat einen neuen Standard zur Verbesserung der Qualität und Konsistenz der Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht. Der Entwurf „Draft Standard for Sustainability Assurance (DSSA) 1000“ ist für Prüfungen mit eingeschränkter und hinreichender Sicherheit konzipiert und orientiert sich an internationalen Standards wie dem ISSA 5000 des International Auditing and Assurance Standards Board (ISASB). Laut FRC ist der DSSA 1000 prinzipienbasiert und technologieneutral und spricht ein breites Spektrum an Wirtschaftsprüfern an. Ziel ist es, Vertrauen und Transparenz in die von britischen Unternehmen bereitgestellten Nachhaltigkeitsinformationen zu fördern. Rückmeldungen werden bis zum 1. März 2025 entgegengenommen; die endgültige Fassung des Standards wird Mitte 2025 erwartet. Der DSSA 1000 ist nicht verpflichtend, sondern soll als Best Practice die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Zuge der geplanten Übernahme der ISSB-Rahmenwerke durch Großbritannien unterstützen.

EZB verhängt erste Klimarisikostrafe gegen ABANCA

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gegen die ABANCA Corporación Bancaria, S.A. periodische Strafzahlungen in Höhe von insgesamt 187.650 EUR verhängt, da das Institut die Wesentlichkeit klimabezogener und umweltbezogener Risiken nicht fristgerecht bis zum 31. März 2024 ermittelt und bewertet hat. ABANCA kam ihrer Verpflichtung zur Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse dieser Risiken gemäß dem EZB-Beschluss vom Dezember 2023 im Jahr 2024 insgesamt 65 Tage lang nicht nach. Die Durchsetzungsmaßnahme der EZB beruht auf ihrem Aufsichtsauftrag, sicherzustellen, dass Banken Klimarisiken umsichtig managen und offenlegen. Grundlage hierfür sind der EZB-Leitfaden zu klimabezogenen und umweltbezogenen Risiken von 2020 sowie nachfolgende thematische Überprüfungen, Stresstests und verbindliche Anforderungen. Die periodischen Strafzahlungen fallen während der Verstoßzeiträume täglich an. ABANCA kann die Entscheidung vor dem Gerichtshof der Europäischen Union anfechten. Diese Strafe spiegelt den verschärften Aufsichtsansatz der EZB wider, mit dem sichergestellt werden soll, dass bedeutende Finanzinstitute ihren Verpflichtungen im Bereich des Klimarisikomanagements nachkommen und so die Finanzstabilität fördern.

SBTi eröffnet Konsultation zum aktualisierten Netto-Null-Unternehmensstandard

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat den zweiten Entwurf ihres überarbeiteten Corporate Net-Zero Standards zur öffentlichen Konsultation freigegeben. Ziel ist es, die Dekarbonisierung von Unternehmen durch mehr Klarheit, Anwendbarkeit und wissenschaftliche Integrität zu beschleunigen. Der aktualisierte Entwurf führt einen stärkeren, inklusiven Rahmen ein, der auf verschiedene Sektoren und Regionen zugeschnitten ist und sowohl operative Emissionen als auch Emissionen entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigt. Zu den Kernelementen gehören ein bereichsspezifischer Zielansatz für mehr Umsetzbarkeit, wissenschaftlich fundierte Optionen, die unterschiedliche Unternehmenskontexte widerspiegeln, und ein neuer Anerkennungsmechanismus, der frühzeitiges freiwilliges Handeln gegen laufende Emissionen fördert. Der Entwurf betont die dringende Abstimmung kurzfristiger Maßnahmen mit langfristigen Klimazielen und verpflichtet Unternehmen zur Veröffentlichung von Übergangsplänen. Transparenz bei der Messung und Offenlegung von Fortschritten wird hervorgehoben, um die Verantwortlichkeit zu stärken. Die Konsultation läuft vom 6. November bis zum 8. Dezember. Experten und Unternehmen sind eingeladen, zur Weiterentwicklung eines praktischen und robusten Standards beizutragen, der wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen von Unternehmen im Einklang mit den globalen Netto-Null-Zielen fördert.

ESG Data and Analytics

Die EIB stellt ein kostenloses Tool zur Verfügung, das Banken bei der Identifizierung von grünen Projekten unterstützt, die mit der EU-Taxonomie übereinstimmen.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihren Green Eligibility Checker weltweit eingeführt. Dieses Online-Tool unterstützt Finanzinstitute, insbesondere in Schwellenländern, bei der Identifizierung von Projekten, die der EU-Taxonomie und anderen Standards für grüne Finanzierungen entsprechen. Nach einer Pilotphase mit ausgewählten Partnerbanken soll das Tool nun die frühzeitige Bewertung klimafreundlicher Initiativen in Sektoren wie Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltiger Verkehr vereinfachen. Indem es Banken ermöglicht, die Förderfähigkeit potenzieller grüner Investitionen eigenständig zu bewerten, unterstützt das Tool die übergeordnete Mission der EIB, den Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zu erweitern. Diese Entwicklung ist Teil des Engagements der EIB für die globalen Klimaziele und spiegelt ihre Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und internationalen Finanzinstitutionen zur Förderung nachhaltiger Investitionsströme wider. Der Green Eligibility Checker ist kostenlos und trägt zur weltweiten Standardisierung von Kriterien für grüne Finanzierungen bei, wodurch Transparenz, Konsistenz und das Vertrauen der Investoren gestärkt werden.

Net Zero Commitments

Apple weitet seine Bemühungen um erneuerbare Energien und Wiederaufforstung in Australien und Neuseeland aus.

Apple hat neue Umweltinitiativen in Australien und Neuseeland angekündigt, die den Ausbau erneuerbarer Energien und den Erhalt der Biodiversität fördern sollen. Das Unternehmen unterstützt Solar- und Windprojekte, um seine eigenen Betriebe und Partner in der Lieferkette mit sauberer Energie zu versorgen. Eine wichtige Initiative ist die Förderung des Baus eines Windparks in New South Wales, der nach seiner Inbetriebnahme voraussichtlich rund 240 Megawatt erneuerbare Energie erzeugen wird. In Neuseeland baut Apple die Nutzung erneuerbarer Energien aus bestehenden Wind- und Wasserkraftanlagen weiter aus. Darüber hinaus investiert Apple in Forstprojekte, die die Wiederherstellung von Landflächen und die Kohlenstoffbindung unterstützen. Das Unternehmen arbeitet mit Greening Australia und dem Institute for Applied Ecology New Zealand zusammen, um die Wiederaufforstung mit einheimischen Pflanzen zu verbessern und invasive Arten zu bekämpfen. Dadurch werden die Kohlenstoffbindung und die Biodiversität optimiert. Diese Projekte sind Teil von Apples umfassenderen Umweltzielen, darunter die Klimaneutralität des gesamten Unternehmens, der Produktionslieferkette und des Produktlebenszyklus bis 2030.

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