ESG Nachrichten

ESG Nachrichten 04/2025 (20.01. – 26.01.)

Neuigkeiten im Rampenlicht: NatureAlpha ernennt Laura Segafredo zur Chief Growth Officer

NatureAlpha, ein Anbieter von Biodiversitäts- und Naturrisikoanalysen, hat Laura Segafredo zur Chief Growth Officer ernannt, um die Indexlösungen und strategischen Initiativen des Unternehmens zu leiten.

Regulierung und Recht

TNFD gibt neue Branchenleitlinien heraus

Die Taskforce on Nature-based Financial Disclosures (TNFD) hat ihre zweite Reihe branchenspezifischer Leitlinien veröffentlicht, die Bekleidung, Getränke, Baumaterialien und Immobilien abdecken, um Unternehmen bei der Bewältigung und Offenlegung naturbezogener Risiken zu unterstützen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Sektoren mit TNFD-Leitlinien auf 13. Die Leitlinien orientieren sich am LEAP-Rahmenwerk (Locate, Evaluate, Assess und Prepare) von TNFD und umfassen sektorspezifische Offenlegungskennzahlen. Der Leitlinienentwurf für Fischerei, Seetransport und Wasserversorgung steht bis April 2025 zur Konsultation zur Verfügung. TNFD unterstützt jetzt Branchen, die 50 % des Klassifizierungssystems für nachhaltige Industrie ausmachen, und wird von über 500 Organisationen weltweit verwendet. Durch die maßgeschneiderte Beratung für bestimmte Branchen verbessert TNFD die Fähigkeit von Unternehmen, branchenspezifische Risiken und Chancen anzugehen. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die globale Nachhaltigkeitsberichterstattung voranzutreiben und naturpositive Ergebnisse zu unterstützen (Quelle: tnfd.global).

Plattform für nachhaltige Finanzen veröffentlicht Bericht zur Bewertung von Unternehmenstransformationsplänen

Die Plattform für nachhaltiges Finanzwesen der Europäischen Kommission hat einen Bericht mit dem Titel „Building Trust in Transition: Core Elements for Assessing Corporate Transition Plans“ veröffentlicht, der Finanzmarktteilnehmer (FMPs) bei der Bewertung von Unternehmensstrategien zur Ausrichtung auf die Umweltziele der EU und des Pariser Abkommens unterstützen soll Klimaziele des Abkommens. Der Bericht identifiziert vier Schlüsselkomponenten für die Bewertung von Unternehmensumstellungsplänen:

  1. Wissenschaftlich fundierte und zeitgebundene Ziele: Unternehmen sollten Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) festlegen, die auf die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C ausgerichtet sind und alle Emissionsbereiche (1, 2 und 3) abdecken, mit vorläufigen Zwischenzielen bis 2050.
  2. Hebel und Maßnahmen zur Dekarbonisierung: Unternehmen müssen spezifische Strategien und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele skizzieren, einschließlich Plänen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Vermeidung von Investitionen, die zu CO2-intensiven Praktiken führen könnten.
  3. Finanzielle Planung: In den Übergangsplänen sollten die Finanzinvestitionen und Finanzierungsmechanismen zur Unterstützung der vorgeschlagenen Maßnahmen detailliert beschrieben werden, um eine Abstimmung zwischen den Finanzzuweisungen und den Dekarbonisierungszielen sicherzustellen.
  4. Governance und Aufsicht: Es müssen wirksame Governance-Strukturen vorhanden sein, um die Umsetzung des Übergangsplans zu überwachen, einschließlich klarer Rollen für Vorstandsmitglieder und Mechanismen für die Einbindung von Stakeholdern.

Der Bericht betont, wie wichtig es ist, umfassendere Umwelt- und Sozialaspekte in Übergangspläne zu integrieren, um einen ganzheitlichen und gerechten Übergang zu gewährleisten. Außerdem gibt es Empfehlungen an die Europäische Kommission, etwa zur Entwicklung sektorspezifischer Übergangspfade und bietet Leitlinien zur Auswahl glaubwürdiger Szenarien für die Zielsetzung.

Diese Leitlinien zielen darauf ab, die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit von Transformationsplänen für Unternehmen zu erhöhen und dadurch die Mobilisierung privater Finanzmittel für nachhaltige Investitionen zu erleichtern und das Ziel der EU zu unterstützen, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen (Quelle: finance.ec.eruropa.eu).

ESG Daten & Analytics

EcoVadis führt den CSRD-Fragebogen ein, um die Datenerfassung in der Lieferkette zu vereinfachen

EcoVadis hat einen Fragebogen zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) eingeführt, um Unternehmen bei der Bewältigung komplexer Offenlegungspflichten in der Lieferkette zu unterstützen. Der Fragebogen ist an die europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung angepasst und deckt obligatorische Lieferkettendaten ab, die eine direkte Eingabe durch Lieferanten erfordern. Es ist als kostenpflichtiges Add-on für Beschaffungsteams in Unternehmen verfügbar, die IQ Plus mit Vitals von EcoVadis nutzen, während Lieferanten es kostenlos abschließen können. Das Tool ermöglicht es Beschaffungs- und Compliance-Teams, Lieferanten effektiv einzubinden, Lieferkettendaten zu aggregieren und revisionsbereite CSRD-Berichte auf der Grundlage vertrauenswürdiger Informationen zu erstellen. Diese Initiative zielt darauf ab, den Berichtsprozess zu vereinfachen und sicherzustellen, dass Unternehmen die sich entwickelnden Nachhaltigkeitsvorschriften zuverlässig einhalten.

Produkte & Dienstleistungen

Der Schwellenländer-Klimafonds der EIB und Allianz Global Investors erreicht Finanzierungsziel von 450 Millionen Euro

Der von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Allianz Global Investors gemeinsam gegründete Emerging Markets Climate Action Fund (EMCAF) hat sein Zielvolumen von 450 Millionen Euro erfolgreich erreicht. Dieser Fonds widmet sich der Finanzierung klimaorientierter Projekte in Schwellenländern mit dem Ziel, den Klimawandel einzudämmen und die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Die EMCAF wird in ein diversifiziertes Portfolio von Initiativen investieren, darunter erneuerbare Energien, Energieeffizienz und andere klimarelevante Sektoren, und so zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unterstützen.

Die Zusammenarbeit zwischen der EIB und Allianz Global Investors unterstreicht das wachsende Engagement der Finanzdienstleistungsbranche, Kapital für eine nachhaltige Entwicklung in Regionen zu mobilisieren, die besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Durch die Lenkung von Investitionen in diese kritischen Bereiche möchte der Fonds sowohl positive Umweltergebnisse als auch attraktive finanzielle Renditen für seine Anleger erzielen.

Die erfolgreiche Kapitalisierung des EMCAF spiegelt einen breiteren Trend einer zunehmenden Beteiligung des Privatsektors an der Klimafinanzierung wider und unterstreicht die zentrale Rolle, die Finanzinstitute bei der Bewältigung globaler Umweltherausforderungen spielen. Diese Initiative steht nicht nur im Einklang mit internationalen Klimazielen, sondern zeigt auch das Potenzial öffentlich-privater Partnerschaften auf, sinnvolle Fortschritte bei der nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben (Quelle: eib.com).

Scottish Widows und Robeco gaben eine strategische Partnerschaft bekannt

Scottish Widows hat eine strategische Partnerschaft mit dem Vermögensverwaltungsunternehmen Robeco angekündigt, um seine Initiativen für verantwortungsvolles Investieren zu verbessern. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Expertise von Robeco im Bereich nachhaltiges Investieren in die Anlagestrategien von Scottish Widows zu integrieren und so ihr Engagement für Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien (ESG) zu stärken. Die Partnerschaft soll die Bemühungen von Scottish Widows zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Finanzdienstleistungsbranche stärken.

Im Jahr 2025 wird sich die Partnerschaft zunächst auf zwei Schwerpunkte konzentrieren. Die erste besteht in der Mitgestaltung und Schaffung neuer maßgeschneiderter Aktienindizes für entwickelte und aufstrebende Märkte, wobei die Grundsätze verantwortungsvollen Investierens im Mittelpunkt stehen. Diese maßgeschneiderten Indizes werden Umwelt-, Sozial- und Governance-Ausrichtungen (ESG) berücksichtigen, die an den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung und verschiedenen zukunftsweisenden Klimamaßnahmen ausgerichtet sind, und dabei die Ausschlusspolitik von Scottish Widows vollständig anwenden. Die daraus resultierenden Robeco-Scottish Widows-Indizes werden in allen Anlageangeboten von Scottish Widows für britische Rentensparer implementiert, um sicherzustellen, dass verantwortungsvolles Investieren zu einem Standardmerkmal wird.

Darüber hinaus wird Scottish Widows eng mit Robecos Kompetenzzentrum für nachhaltiges Investieren zusammenarbeiten, um gemeinsam Analysen und Papiere zu vorrangigen Themen wie Energiewende, Natur und Entwaldung zu veröffentlichen. Diese gemeinsame Vordenkerrolle zielt darauf ab, den verantwortungsvollen Investitionsansatz von Scottish Widows weiter zu verfeinern und in ihren bevorstehenden Klimaschutzplan einzufließen, der später in diesem Jahr veröffentlicht werden soll (Quelle: scottishwidows.co.uk).

Der BNP Paribas Solar Impulse Venture Fund hat 172 Millionen Euro eingesammelt

BNP Paribas Asset Management (BNPP AM) hat den endgültigen Abschluss seines BNP Paribas Solar Impulse Venture Fund (BNPP SIVF) bekannt gegeben und mit der Beschaffung von 172 Millionen Euro sein Ziel übertroffen. Dieser Fonds, eine Zusammenarbeit zwischen BNPP AM und der Solar Impulse Foundation von Bertrand Piccard, zielt darauf ab, in etwa 15 Wachstums-Startups mit hohem Potenzial in Europa und Nordamerika zu investieren. Der Fonds konzentriert sich auf Sektoren, die für den ökologischen Wandel von entscheidender Bedeutung sind, darunter Energie, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, intelligente Städte, nachhaltige Mobilität und industrielle Innovation. Die Erstinvestitionen des Fonds umfassen eine Reihe innovativer Unternehmen:

  1. NatureMetrics: Ein in Großbritannien ansässiges Startup, das sich auf die Messung und Überwachung der biologischen Vielfalt anhand von DNA-Proben aus der Umwelt spezialisiert hat.
  2. Phenix: Ein französisches Scale-up, das sich der Reduzierung von Lebensmittel- und Non-Food-Abfällen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft widmet.
  3. Axioma: Ein französisches Bio-Lösungs-Startup mit dem Ziel, eine nachhaltige Landwirtschaft durch die Minderung des Wasserstresses der Pflanzen voranzutreiben.
  4. Hallo Watt: Eine französische Plattform für energetische Sanierung, die die Zugänglichkeit für Hausbesitzer vereinfacht und verbessert.
  5. Chemix: Ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, das das Batteriedesign der nächsten Generation mithilfe eines GenAI-gestützten selbstfahrenden Labors revolutioniert.

Yann Lagalaye, geschäftsführender Gesellschafter von BNPP SIVF, zeigte sich begeistert darüber, dass das ursprüngliche Ziel in einem herausfordernden Finanzierungsumfeld übertroffen wurde, und betonte das Engagement des Fonds, führende Klimatechnologieunternehmen bei der Beschleunigung des globalen ökologischen Wandels zu unterstützen. Bertrand Piccard, Gründer der Solar Impulse Foundation, betonte die Rolle des Fonds bei der Kombination von Umweltführerschaft mit spürbaren Auswirkungen und finanziellen Erträgen und unterstrich die Bedeutung von privatem Kapital für die Förderung nachhaltiger Innovationen.

Diese Entwicklung spiegelt das zunehmende Engagement der Finanzbranche wider, nachhaltiges Wachstum zu fördern und den Klimawandel durch strategische Investitionen in innovative Technologien anzugehen (Quelle: mediaroom-en.bnpparibas-am.com).

Managementwechsel

NatureAlpha ernennt Laura Segafredo zur Chief Growth Officer

NatureAlpha, ein Anbieter von Biodiversitäts- und Naturrisikoanalysen, hat Laura Segafredo zur Chief Growth Officer ernannt, um die Indexlösungen und strategischen Initiativen des Unternehmens zu leiten. Segafredo bringt zwei Jahrzehnte Erfahrung im nachhaltigen Finanzwesen mit, darunter acht Jahre bei BlackRock als Managing Director und Global Head of Sustainable Product & Portfolio Research, wo sie das globale Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens voranbrachte.

Zu ihren früheren Positionen gehörten US-Exekutivdirektorin bei der 2 Degrees Investment Initiative, Senior Economist bei der ClimateWorks Foundation und Research Economist bei Électricité de France mit Schwerpunkt auf Klimapolitik und Umweltregulierung. Nick Hough-Robbins, CEO von NatureAlpha, betonte die steigende Nachfrage nach zuverlässigen Naturdaten unter Vermögensverwaltern und zeigte sich begeistert von Segafredos Fachwissen, das das Wachstum des Unternehmens vorantreibt. Segafredo hob die Dynamik hinter Nature Investing und die erwarteten Fortschritte bei Daten und Anlageprodukten im Jahr 2025 hervor.

Josephine Tucker wird zur Leiterin der neuen Energieberatungs- und Nachhaltigkeitspraxis ernannt

JLL hat die Praxis für Energieberatung und Nachhaltigkeit ins Leben gerufen, um seine Nachhaltigkeitsdienstleistungen für Immobilieninvestoren und -nutzer zu verbessern. Unter der Leitung von Josephine Tucker bietet das Team Fachwissen in den Bereichen Technik, Finanzen, Energiemodellierung und Projektmanagement, um Kunden dabei zu helfen, Nachhaltigkeitsziele inmitten der sich entwickelnden Energiemärkte und -vorschriften zu erreichen. Zu den Dienstleistungen gehören Energiebeschaffung, Effizienzsteigerungen und die Integration von Technologien wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Anlagen für erneuerbare Energien, Batteriespeicher und Mikronetze.

Sanjay Rishi, CEO von JLL Work Dynamics, Americas, hob die wachsende Nachfrage nach Energieberatungsdiensten hervor und betonte Tuckers Führungsrolle im Bereich sauberer Energie. Tucker verwies auf die zunehmende Notwendigkeit für Unternehmen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig den steigenden Strombedarf von Sektoren wie Rechenzentren und der Fertigung zu bewältigen. Diese Initiative versetzt JLL in die Lage, Kunden bei der Bewältigung des Übergangs zu nachhaltigen Energielösungen zu unterstützen.

Lade unser wöchentliches ESG Nachrichten Magazin hier herunter inkl. Updates zur Ernennung von Laura Segafredo als Chief Growth Officer von NatureAlpha und vieles mehr. Erkunde alle unsere ESG Nachrichten hier.