ESG Nachrichten

ESG Nachrichten 05/2025 (27.01. – 02.02.)

Neuigkeiten im Rampenlicht: UNEP FI stellt Human Rights Toolkit für Finanzinstitute vor

Am 28. Januar 2025 stellte die Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) ein Menschenrechts-Toolkit vor, das Finanzinstitute bei der Ausrichtung an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) unterstützen soll.

Produkte und Dienstleistungen

Schroders ist bereit, alle vier SDR-Label für seine Produktpalette von 16 Fonds zu übernehmen

Schroders hat Pläne angekündigt, alle vier Nachhaltigkeits-Offenlegungsanforderungen (SDR) der Financial Conduct Authority (FCA) für 16 seiner Fonds zu übernehmen. Die SDR-Kennzeichnungen „Sustainability Focus“, „Sustainability Impact“, „Sustainability Improvers“ und „Sustainability Mixed Goals“ sollen Anlegern dabei helfen, Fonds zu identifizieren, die auf bestimmte Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet sind.

Zu den Fonds, die diese Labels übernehmen werden, gehören:

  • Schroder Sustainable Future Multi-Asset Fund (Label „Sustainability Mixed Goals“)
  • Schroder European Sustainable Equity Fund* (Label „Sustainability Improvers“)
  • Schroder Global Cities Real Estate Fund (Label „Sustainability Focus“)

Diese Initiative folgt früheren Ankündigungen bezüglich der Einführung von SDR-Kennzeichnungen für andere Fonds innerhalb der Schroders-Gruppe, darunter drei Cazenove Capital-Fonds.

Der Schroder European Sustainable Equity Fund soll am 24. Februar 2025 in „Schroder European Climate Transition Fund“ umbenannt werden.

Erster EU-Green-Bond eines an der Euronext notierten Emittenten des öffentlichen Sektors

Île-de-France Mobilités hat einen Green Bond im Wert von 1 Milliarde Euro an der Euronext Paris gelistet. Dies ist die erste Emission einer öffentlichen Einrichtung, die sich am Green Bond Standard der Europäischen Union orientiert. Mit den Mitteln werden Projekte wie die Erneuerung und Renovierung von elektrischen Zügen, U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die Entwicklung der zugehörigen Infrastruktur finanziert, alles im Einklang mit der europäischen Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten. Der EU-Standard für grüne Anleihen, der am 21. Dezember 2024 in Kraft tritt, zielt darauf ab, einen strengen Rahmen für die Emission grüner Anleihen zu schaffen und vollständige Transparenz und eine verbesserte Aufsicht durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zu gewährleisten.

Manulife Investment Management schließt Forest Climate Fund für 480 Mio. US-Dollar ab

Manulife Investment Management hat seinen Forest Climate Fund erfolgreich geschlossen und sich Kapitalzusagen in Höhe von 480 Millionen US-Dollar gesichert. Der Fonds soll in nachhaltig bewirtschaftete Wälder in den Vereinigten Staaten, Chile, Neuseeland und Australien investieren. Seine Hauptziele bestehen darin, finanzielle Erträge für Investoren zu erwirtschaften und gleichzeitig durch Kohlenstoffbindung einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten. Darüber hinaus zielt der Fonds darauf ab, den Schutz der biologischen Vielfalt zu fördern und die mit diesen Waldgebieten verbundenen lokalen Gemeinschaften zu unterstützen. Diese Initiative spiegelt einen wachsenden Trend im nachhaltigen Finanzwesen wider, bei dem Anlagestrategien auf ökologische und soziale Ziele ausgerichtet sind.

American Express Global Business Travel führt emissionsbasierte Lösung zur CO2-Bepreisung ein

American Express Global Business Travel (Amex GBT) hat eine integrierte emissionsbasierte CO2-Bepreisungslösung für Firmenkunden eingeführt. Mit diesem Tool können Unternehmen eine CO2-Berechnungsmethode auswählen und entsprechende Gebühren auf ihre Flugreisebuchungen erheben. Diese Gebühren können Reisenden während des Buchungsprozesses angezeigt und auf Rechnungen ausgewiesen werden, um das Bewusstsein für den individuellen CO2-Fußabdruck und die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen zu schärfen. Mit den gesammelten Gebühren sollen verschiedene Dekarbonisierungsinitiativen finanziert werden, beispielsweise Investitionen in nachhaltigen Flugtreibstoff (SAF), Elektrofahrzeuge (EVs) sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Der Prozess umfasst drei Schritte:

  1. Auswahl einer Kohlenstoffberechnungsmethode.
  2. Erhebung einer Kohlenstoffgebühr, entweder emissionsbasiert, pauschal oder kategorisch.
  3. Allokation der angesammelten Mittel für Nachhaltigkeitsprojekte.

Dieser Ansatz zielt darauf ab, einen sich selbst tragenden Fonds für Umweltinitiativen zu schaffen und Geschäftsreiseprogramme mit umfassenderen Zielen zur Emissionsreduzierung in Einklang zu bringen. Durch die Integration der CO2-Bepreisung am Point of Sale zielt die Lösung darauf ab, die Mitarbeiter einzubinden und nachhaltigere Reiseentscheidungen zu fördern.

Frankreich kündigte einen vorläufigen Plan zur Emission grüner Anleihen im Wert von 11 Mrd. EUR im Jahr 2025 an

Am 31. Januar 2025 gab die Agence France Trésor (AFT) eine vorläufige Obergrenze von 11 Milliarden Euro für Green OAT (Obligations Assimilables du Trésor)-Emissionen im Jahr 2025 bekannt. Diese Obergrenze basiert auf den erwarteten grünen förderfähigen Ausgaben für das Jahr, zu denen in erster Linie Haushalts- und Steuerausgaben im Rahmen des Sondergesetzes gehören. Darüber hinaus berücksichtigt es förderfähige grüne Ausgaben ab 2024, die nicht durch frühere Green OAT-Emissionen ausgeglichen wurden, sodass sie gemäß dem Rahmenwerk für grüne Anleihen des Staates für 2025 förderfähig sind. AFT stellte fest, dass diese Obergrenze vorläufig ist und je nach Haushaltsgesetz 2025 nach oben korrigiert werden kann. Derzeit beläuft sich der ausstehende Gesamtbetrag der vier bestehenden Green OATs auf 76 Milliarden Euro.

ESG Daten & Analytics

Dunya Analytics startet innovative Plattform für Biodiversitätsrisiken

Dunya Analytics stellte eine neue Plattform vor, die Unternehmen dabei helfen soll, ihre Interaktionen mit natürlichen Ökosystemen zu bewerten und zu verwalten. Die Plattform bietet umfassende Biodiversitätsanalysen und orientiert sich an globalen Rahmenwerken wie der Taskforce on Nature-Related Financial Disclosures (TNFD), der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU und dem Science Based Targets Network (SBTN). Es integriert insbesondere Daten über das Land indigener Völker und lokaler Gemeinschaften und erkennt deren entscheidende Rolle bei den Naturschutzbemühungen an.

Die Plattform nutzt eine wissenschaftlich fundierte Methodik, die verschiedene naturbezogene Datensätze in einem automatisierten System zusammenfasst und den Benutzern klare und umsetzbare Erkenntnisse liefert. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre naturbezogenen Risiken und Chancen zu analysieren, ohne dass umfangreiche technische Fachkenntnisse erforderlich sind. Ziel des Tools ist es, Organisationen bei der Bewältigung komplexer Nachhaltigkeitsanforderungen und der Identifizierung von Möglichkeiten für nachhaltiges Wachstum zu unterstützen.

Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Anerkennung der finanziellen Risiken, die mit dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Verschlechterung des Ökosystems verbunden sind. Da sich die regulatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickeln und Investoren mehr Transparenz fordern, werden Instrumente, die die Messung und das Management naturbedingter Risiken erleichtern, für Unternehmen, die Nachhaltigkeitsziele erreichen möchten, immer wichtiger.

RepRisk stellt Bloomberg-Kunden Daten zur Verfügung

RepRisk gab bekannt, dass seine Geschäftsverhaltens- und Umwelt-, Sozial- und Governance-Risikodaten (ESG) nun für Bloomberg-Kunden zugänglich sind. Diese Integration ermöglicht Abonnenten von Bloomberg Terminal und Datenlizenzen den Zugriff auf den Datensatz von RepRisk, der über 100 Risikofaktoren von mehr als 280.000 Unternehmen weltweit abdeckt. RepRisk verwendet Modelle der künstlichen Intelligenz, die auf über zwei Jahrzehnten von menschlichen, von Analysten gekennzeichneten Daten trainiert wurden, und verfolgt einen Outside-in-Ansatz, der Selbstoffenlegungen des Unternehmens ausschließt. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, Finanzfachleuten zeitnahe und umsetzbare Einblicke in die Geschäftsverhaltensrisiken von Unternehmen zu liefern und verschiedene Anwendungsfälle wie Due Diligence, Risikomanagement, Benchmarking, quantitative Investitionen und Indexkonstruktion zu unterstützen.

Regulierung, Recht und Frameworks

UNEP FI stellt Human Rights Toolkit für Finanzinstitute vor

Am 28. Januar 2025 stellte die Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) ein Menschenrechts-Toolkit vor, das Finanzinstitute bei der Ausrichtung an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) unterstützen soll. Das in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) entwickelte Toolkit bietet einen strukturierten Ansatz zur Integration von Menschenrechtsaspekten in Finanzgeschäfte.

Das Toolkit besteht aus drei Kernkomponenten:

  1. Richtlinienverpflichtung: Leitlinien zur Festlegung und Verankerung von Menschenrechtsrichtlinien in Finanzinstituten.
  2. Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht: Prozesse zur Identifizierung, Verhinderung und Milderung negativer Auswirkungen auf die Menschenrechte.
  3. Zugang zu Abhilfemaßnahmen: Strategien zur Bereitstellung oder Kooperation bei Abhilfemaßnahmen, wenn Institutionen negative Auswirkungen auf die Menschenrechte verursachen oder dazu beitragen.

Das Toolkit umfasst Fallstudien von Organisationen, die in der Menschenrechtspraxis führend sind, und bietet Finanzinstituten praktische Einblicke. Es richtet sich in erster Linie an Banken, ist aber auch für Investoren, Versicherungen, die Zivilgesellschaft, Staaten und nationale Menschenrechtsinstitutionen relevant.

Die IFRS-Stiftung veröffentlicht einen Leitfaden, der Unternehmen dabei hilft, klimabezogene Informationen nur gemäß den ISSB-Standards zu veröffentlichen

Die IFRS-Stiftung hat einen Leitfaden mit dem Titel „Anwendung von IFRS S1 bei der Berichterstattung nur klimabezogener Angaben gemäß IFRS S2“ veröffentlicht. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ausschließlich klimabezogene Informationen gemäß den Standards des International Sustainability Standards Board (ISSB) zu melden. Der Leitfaden befasst sich mit der „Climate First“-Übergangserleichterung, die es Unternehmen ermöglicht, sich zunächst auf klimabezogene Offenlegungen gemäß IFRS S2 zu konzentrieren und gleichzeitig die relevanten Anforderungen von IFRS S1 anzuwenden. Dieser Ansatz reagiert auf die Nachfrage der Anleger nach unmittelbaren klimabezogenen Daten und berücksichtigt Bedenken hinsichtlich der Datenverfügbarkeit und der Bereitschaft der Unternehmen für eine umfassendere Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der Leitfaden ist Teil des Engagements des ISSB, die Umsetzung seiner Standards zu unterstützen und Unternehmen bei der Bereitstellung nützlicher Informationen für Investoren zu unterstützen.

Managementwechsel

BDO hat Hannah Routh zur Leiterin für Nachhaltigkeit und ESG ernannt

Das Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsunternehmen BDO gab die Ernennung von Hannah Routh zur Leiterin für Nachhaltigkeit und Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bekannt. Dieser strategische Schritt zielt darauf ab, die Fähigkeiten von BDO bei der Bereitstellung von Beratungsdienstleistungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeits- und ESG-Angelegenheiten zu verbessern. Hannah Routh bringt umfassende Erfahrung in der Nachhaltigkeitsberatung mit, da sie zuvor Führungspositionen in diesem Bereich innehatte. Ihre Expertise umfasst die Beratung von Unternehmen bei der Integration nachhaltiger Praktiken und der Bewältigung ESG-bezogener Herausforderungen. Diese Ernennung spiegelt das anhaltende Engagement von BDO wider, seine Beratungsdienste als Reaktion auf die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeits- und ESG-Überlegungen in der Geschäftslandschaft zu stärken.

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