ESG Nachrichten

ESG Nachrichten 07/2025 (10.02. – 16.02.)

Neuigkeiten im Rampenlicht: Macquarie Group verlässt Net-Zero Banking Alliance (NZBA)

Die australische Macquarie Group hat ihren Austritt aus der von den Vereinten Nationen unterstützten Net-Zero Banking Alliance (NZBA) angekündigt und schließt sich damit einer wachsenden Liste nordamerikanischer Banken an, die nach Donald Trumps Rückkehr zur US-Präsidentschaft ausgetreten sind.

ESG Daten & Analytics

Clarity AI und Green Growth Futura geben Partnerschaft für Nachhaltigkeitsberatung bekannt

Clarity AI ist eine Partnerschaft mit dem deutschen Beratungsunternehmen Green Growth Futura (GGF) eingegangen, um die Beratungsdienste für nachhaltige Finanzen zu verbessern. GGF wird die Daten und Analysen von Clarity AI nutzen, um Kontroversen und Ausschlusskriterien für den B.A.U.M Fair Future Fund zu überwachen und so die Einhaltung von ESG-Standards sicherzustellen. Dazu gehört die Überprüfung von Unternehmen auf ihre Beteiligung an umstrittenen Sektoren wie Kohle und Waffen sowie die Bewertung der Übereinstimmung mit UN- und OECD-Rahmenwerken. Über das Fondsmanagement hinaus wird GGF die Erkenntnisse von Clarity AI nutzen, um Vermögensverwalter, Family Offices und Stiftungen bei nachhaltigen Anlagestrategien zu unterstützen. Ziel der Partnerschaft ist die Verbesserung von Transparenz, Effizienz und wirkungsorientierter Entscheidungsfindung.

Achilles führt neues Analysetool für die Nachhaltigkeitsverfolgung und -berichterstattung in der Lieferkette ein

Achilles hat „Achilles Analytics“ auf den Markt gebracht, ein Echtzeit-Supply-Chain-Intelligence-Tool, das die Nachhaltigkeitsverfolgung und die Berichterstattung über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verbessern soll. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, die Leistung ihrer Lieferkette anhand von CO2-, ESG- und anderen Schlüsselkennzahlen zu überwachen und gleichzeitig Risiken wie politische Instabilität, Klimakatastrophen und soziale Unruhen zu identifizieren. Das „ESG-Dashboard“ bietet Einblicke in die Nachhaltigkeitsbewertungen und die finanzielle Leistung der Lieferanten und hilft Unternehmen, Risiken proaktiv zu managen. Achilles Analytics vereinfacht außerdem die „Regulierungsberichterstattung“ und stellt die Einhaltung globaler Offenlegungsstandards wie CSRD, CSDDD und LkSG sicher. Darüber hinaus bietet es „Echtzeitwarnungen“, „CO2-Tracking“ und „Gesundheits- und Sicherheitsrisikobewertungen“, sodass Unternehmen Nachhaltigkeitsverbesserungen effizient vorantreiben können (Quelle: achilles.com).

Regulierung, Recht und Frameworks

SBTi kündigte neue Expertenarbeitsgruppen und eine zweite öffentliche Konsultation an

Die SBTi hat neue Expertenarbeitsgruppen und eine zweite öffentliche Konsultation zur Überarbeitung des Corporate Net-Zero-Standards angekündigt, um eine breite Beteiligung der Interessengruppen sicherzustellen. Die Überarbeitung wird wichtige Verbesserungen einführen, darunter eine klarere Kategorisierung, mehr Transparenz sowie verstärkte Scope-3- und Neutralisierungsansätze. Ein Entwurf wird frühestens im März 2025 zur Konsultation freigegeben, gefolgt von Pilottests und einer zweiten Konsultation. Die endgültige Version wird ihre Beziehung zu anderen Standards und Frameworks klären, um die Interoperabilität zu verbessern. Unternehmen werden ermutigt, jetzt Netto-Null-Ziele festzulegen, wobei die zukünftige Ausrichtung sichergestellt ist. Experten können sich bis zum 28. Februar 2025 für den Beitritt zu Arbeitsgruppen bewerben. Der Zeitplan für die Veröffentlichung des endgültigen Standards hängt vom Feedback und der Analyse der Interessengruppen ab.

Die US-Börsenaufsicht SEC wird die Klimaregeln nicht verteidigen

Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission wird ihre Regelung zur Klimaoffenlegung vor Gericht nicht verteidigen, was auf einen möglichen Rückzieher unter dem amtierenden Vorsitzenden Mark Uyeda hindeutet. Uyeda, ein Republikaner, wies die Anwälte der SEC an, die mündliche Verhandlung in einem Berufungsverfahren gegen die Regel zu verschieben, und nannte sie „zutiefst fehlerhaft“ und schädlich für die Kapitalmärkte. Die unter dem ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler eingeführte Regelung verlangte von Unternehmen, klimabedingte Risiken offenzulegen, stieß jedoch auf Widerstand von Unternehmensgruppen und republikanischen Generalstaatsanwälten. Kritiker argumentieren, dass es zu aufwändig sei, während Befürworter sagen, dass es den Anlegern entscheidende Transparenz verschafft. Da sich die SEC nun an die Republikaner orientiert, verschieben sich die Prioritäten bei der Durchsetzung, einschließlich der Einschränkung der Vorladungsbefugnisse des Personals. Die Entscheidung wurde von der demokratischen Kommissarin Caroline Crenshaw und Klimabefürwortern kritisiert, die warnen, dass sie den Anlegerschutz untergräbt.

GIIN führt Forestry Investors Benchmark ein

Das Global Impact Investing Network (GIIN) hat einen neuen Forst-Benchmark eingeführt, um Investoren dabei zu helfen, die Wirkung ihrer forstwirtschaftlichen Investitionen zu bewerten und zu verbessern. Dieses Tool bietet eine Momentaufnahme der Wirkungsleistung und ermöglicht es Anlegern, ihre Ergebnisse anonym mit Branchenkollegen zu vergleichen. Es konzentriert sich auf Schlüsselbereiche wie Waldschutz, nachhaltige Holzernte, Wiederaufforstung und CO2-Minderung und unterstützt die strategische Entscheidungsfindung.

 Investoren können wesentliche Wirkungskennzahlen verfolgen, darunter den Prozentsatz geschützter und wiederhergestellter Flächen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, das Umsatzwachstum des Investitionsempfängers und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Ziel der Benchmark ist es, die Transparenz und Verantwortlichkeit in der Branche zu verbessern und es Anlegern zu ermöglichen, ihre Strategien zu verfeinern und deren positive Wirkung zu maximieren. Derzeit umfasst es Daten von 13 Anlegern, die ein durchschnittliches Vermögen von 357 Millionen US-Dollar verwalten, hauptsächlich in Lateinamerika, Nordamerika und Ozeanien. GIIN ermutigt forstwirtschaftliche Impact-Investoren, ihre Daten beizusteuern, um die Erkenntnisse des Tools zu stärken und branchenweite Fortschritte zu fördern (Quelle: ginn-com).

Managementwechsel

Louise Kooy-Henckel wurde zur EMEA Head of Sustainable and Transition Solutions (STS) bei BlackRock ernannt

BlackRock hat Louise Kooy-Henckel zur neuen Head of Sustainable and Transition Solutions für sein EMEA-Geschäft ernannt und spiegelt damit die starke Nachfrage der Region nach nachhaltigen Investitionen wider. Das Unternehmen verwaltet über 1 Billion US-Dollar an nachhaltigen und Übergangsvermögenswerten in mehr als 500 Strategien. Dieser Schritt erfolgt unter politischem Druck, da BlackRock der Kritik von US-Politikern an seinen Nachhaltigkeitsstrategien standhält, während europäische Kunden auf kohlenstoffarme Investitionen drängen. Im Januar zog sich das Unternehmen aus der Net Zero Asset Manager-Allianz zurück und begründete dies mit der Unklarheit über seinen Anlageansatz. Zuvor leitete Kooy-Henckel den Bereich Nachhaltigkeit bei Wellington Management und hatte leitende Positionen bei JP Morgan Asset Management inne.

HSBC ernennt Julian Wentzel zum neuen Chief Sustainability Officer

HSBC hat Julian Wentzel zum neuen Group Chief Sustainability Officer ernannt und bestätigt damit seine Rolle, nachdem er seit November 2024 als Interims-CSO tätig war. Mit über 25 Jahren im Bankwesen, einschließlich leitender Führungspositionen bei HSBC, bringt Wentzel umfassende Erfahrung in nachhaltigen Finanz- und Transformationsstrategien mit. Er tritt die Nachfolge von Celine Herweijer an, die den Net Zero Transition Plan von HSBC und wichtige Nachhaltigkeitsinitiativen leitete. HSBC setzt sich weiterhin dafür ein, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und bis 2030 bis zu 1 Billion US-Dollar an nachhaltigen Finanzmitteln zu mobilisieren. Wentzel möchte diese Bemühungen ausweiten und Kunden bei ihrem Übergang zur Nachhaltigkeit unterstützen.

Nett-Null Verpflichtungen

Macquarie Group verlässt Net-Zero Banking Alliance (NZBA)

Die australische Macquarie Group hat ihren Austritt aus der von den Vereinten Nationen unterstützten Net-Zero Banking Alliance (NZBA) angekündigt und schließt sich damit einer wachsenden Liste nordamerikanischer Banken an, die nach Donald Trumps Rückkehr zur US-Präsidentschaft ausgetreten sind. Das 2021 ins Leben gerufene NZBA sollte Finanzinstitute dazu ermutigen, sich zu Netto-Null-Emissionen zu verpflichten, doch Trumps Rückzug aus dem Pariser Abkommen und dem UN-Grünen Klimafonds hat zu einer Welle von Austritten geführt. Goldman Sachs war das erste Unternehmen, das im Dezember 2024 das Unternehmen verließ, gefolgt von großen US-Banken wie JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup sowie mehreren kanadischen Banken. Macquarie nannte die Gründe für seinen Austritt nicht, kündigte jedoch an, in seinem Jahresbericht im Mai 2025 ein Update zu seiner Klimastrategie vorzulegen. Kritiker argumentieren, dass Macquarie, der einst als führend im Bereich Green Finance galt, von seinen globalen Klimaverpflichtungen zurücktritt. Trotz dieser Ausstiege bleiben die großen australischen Banken, darunter ANZ, Westpac und Commonwealth Bank, Teil der Koalition und halten an ihren Netto-Null-Verpflichtungen fest.

Laden Sie hier unser ESG Nachrichtenmagazin herunter inkl. Informationen wie der Austritt von Macquarie aus der NZBA, die Ankündigung einer strategischen Partnerschaft durch ClarityAI und Green Growth Futura und viele mehr. Entdecken Sie hier alle unsere wöchentlichen Neuigkeiten.