ESG Nachrichten

ESG Nachrichten 44/2025 (27.10. – 02.11.)

Neuigkeiten im Fokus: Google und NextEra nehmen das Atomkraftwerk in Iowa für KI-gestützte saubere Energie wieder in Betrieb.

Google und NextEra Energy haben einen langfristigen Stromabnahmevertrag unterzeichnet, um das stillgelegte Kernkraftwerk Duane Arnold in Iowa bis zum Ende des Jahrzehnts wieder in Betrieb zu nehmen. Das von NextEra Energy Resources geleitete Projekt modernisiert die Anlage, um emissionsfreien Strom zu erzeugen und den Energiebedarf der wachsenden, KI-gestützten Infrastruktur von Google zu decken.

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Google und NextEra werden das Atomkraftwerk in Iowa für KI-gestützte saubere Energie wieder in Betrieb nehmen.

Google und NextEra Energy haben einen langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) zur Wiederinbetriebnahme des stillgelegten Kernkraftwerks Duane Arnold in Iowa bis Ende des Jahrzehnts bekannt gegeben. Das von NextEra Energy Resources geleitete Projekt modernisiert die Anlage, um emissionsfreien Strom zu erzeugen und den Energiebedarf der wachsenden KI-gestützten Infrastruktur von Google zu decken. Dies ist der erste bekannte Versuch eines Hyperscalers, direkt mit einem Kernkraftwerk zusammenzuarbeiten, um die Ziele für saubere Energie zu erreichen. Die Kooperation ist Teil von Googles Initiative, bis 2030 rund um die Uhr mit CO₂-freier Energie zu arbeiten. Die Partnerschaft umfasst die Förderung sauberer Energietechnologien und die Unterstützung förderlicher politischer Rahmenbedingungen. Dieser Schritt könnte einen Präzedenzfall für ähnliche Kooperationen zwischen Technologieunternehmen und Anbietern sauberer Energie schaffen, insbesondere im Kernenergiesektor, um den steigenden Strombedarf nachhaltig zu decken.

Net Purpose übernimmt SDI AOP, um die Datenplattform für nachhaltige Investitionen zu verbessern.

Net Purpose hat die Sustainable Development Investments Asset Owner Platform (SDI AOP) übernommen, um seine Kompetenzen im Bereich nachhaltiger Investmentdaten zu erweitern. Ziel dieser Fusion ist die Bereitstellung einer umfassenden Plattform, die Wirkungsdaten mit objektiven Nachhaltigkeitsklassifizierungen integriert und Investoren verbesserte Instrumente zur Bewertung der Übereinstimmung mit den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) an die Hand gibt. SDI AOP, ursprünglich von den großen Vermögensverwaltern APG, AustralianSuper und PGGM gegründet, wird nun unter dem Dach von Net Purpose agieren und bestehende Kundenstämme und Datenbestände bündeln. Die Plattform wird ein breites Spektrum an Investoren durch standardisierte, wissenschaftlich fundierte Klassifizierungen und Nachhaltigkeitsanalysen unterstützen und so die Portfoliozusammenstellung, das Engagement und die Berichterstattung erleichtern. Die Übernahme spiegelt die wachsende Nachfrage nach robusten Instrumenten für nachhaltiges Investieren wider und ist ein Schritt hin zu mehr Datenharmonisierung und Transparenz im Bereich nachhaltiger Finanzen. Net Purpose plant die Zusammenarbeit mit Vermögensverwaltern und -eigentümern weltweit, um die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Nachhaltigkeitsdaten in großem Umfang zu verbessern.

Amundi wird mit der Verwaltung eines 500 Millionen Pfund schweren, fossilfreien Fonds für britische Universitäten beauftragt.

Amundi wurde von einem Zusammenschluss von über 20 britischen Universitäten, darunter Mitglieder der Universitäten Cambridge und Oxford, mit der Verwaltung eines neuen, 500 Millionen GBP (ca. 660 Millionen USD) schweren, fossilfreien Geldmarktfonds beauftragt. Das Mandat wurde vom Universitätsbeschaffungskonsortium NEUPC erteilt. Die Strategie zielt darauf ab, die Klimaziele der Universitäten zu unterstützen, indem fossile Brennstoffunternehmen ausgeschlossen und der Übergang zu Netto-Null-Emissionen gefördert wird. Der Fonds wird gemäß Amundis Rahmenwerk für sozial verantwortliches Investieren (SRI) verwaltet und integriert Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG). Diese Initiative ist ein bedeutender Schritt britischer Hochschulen zur Dekarbonisierung ihres Finanzmanagements unter Berücksichtigung von Sicherheit, Liquidität und Rendite. Amundi arbeitet bei der Implementierung und dem Cash-Management mit King & Shaxson zusammen. Die Entscheidung folgt dem zunehmenden institutionellen Druck, sich von fossilen Brennstoffen zu trennen und in umweltverträglichere Finanzprodukte zu investieren. Der Fonds soll einen Standard für ESG-konforme Geldanlagen im öffentlichen Sektor setzen.

Enko Capital gibt erstes Closing eines auf Afrika fokussierten Private-Credit-Fonds in Höhe von 100 Millionen US-Dollar bekannt.

Enko Capital hat das erste Closing seines Enko Africa Debt Fund (EADF) mit einem Volumen von 100 Mio. USD abgeschlossen. Der Fonds investiert in Kreditmöglichkeiten in ganz Afrika und konzentriert sich auf private Kredite und strukturierte Schuldtitel für mittelständische Unternehmen, um deren Finanzierungslücke zu schließen. Der in Mauritius ansässige EADF stellt Kapital für afrikanische Unternehmen bereit, die von traditionellen Finanzierungsquellen nicht ausreichend bedient werden. Zu den Investoren des Fonds zählen sowohl Akteure des öffentlichen als auch des privaten Sektors, darunter Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (DFIs) und kommerzielle Investoren. Enko Capital plant, das finale Closing mit dem angestrebten Volumen von 150 Mio. USD innerhalb der nächsten zwölf Monate abzuschließen. Die Fondsstrategie legt Wert auf risikoadjustierte Renditen, Währungsschutzmechanismen und die Einhaltung internationaler ESG-Standards. Die Initiative von Enko spiegelt das wachsende Interesse am afrikanischen Markt für private Kredite wider und zielt darauf ab, die Finanzinfrastruktur des Kontinents durch einen besseren Zugang zu langfristigen Finanzierungen zu stärken.

Regulations, Law and Frameworks

Großbritannien führt Regulierung für ESG-Ratinganbieter ein, um die Transparenz zu verbessern

Die britische Finanzaufsichtsbehörde (FCA) begrüßt die neue Gesetzgebung, die ESG-Ratinganbieter (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) einer formellen Regulierung unterstellt. Ziel dieses Schrittes ist es, Transparenz, Vertrauen und Integrität bei ESG-bezogenen Finanzprodukten zu verbessern. Die durch den Financial Services and Markets Act 2023 eingeführte Verordnung verpflichtet ESG-Ratinganbieter zur FCA-Zulassung und zur Einhaltung bestimmter Verhaltensstandards. Bis zum Inkrafttreten der neuen Regelung empfiehlt die FCA die freiwillige Einhaltung ihres bestehenden ESG-Verhaltenskodex, der Transparenz, gute Unternehmensführung und robuste Systeme betont. Die FCA geht davon aus, dass die formelle Regelung in den nächsten 18 Monaten Gestalt annehmen wird und plant, in diesem Zeitraum detaillierte Regeln zu erarbeiten. Mit diesem Schritt schließt sich Großbritannien anderen internationalen Jurisdiktionen wie der EU an, die bereits mit der Regulierung von ESG-Daten und Ratingagenturen begonnen haben. Die Initiative soll das Vertrauen der Anleger und die Integrität nachhaltiger Finanzmärkte stärken.

ESG- and Green Bond Issuances

Iberdrola nimmt 1 Milliarde Euro mit der ersten EU-GBS-konformen hybriden grünen Anleihe ein.

Iberdrola hat erfolgreich ihre erste Hybrid-Green-Bond-Anleihe gemäß dem EU Green Bond Standard (EU GBS) begeben und dabei 1 Milliarde Euro eingeworben. Die Emission verzeichnete ein Auftragsvolumen von über 8 Milliarden Euro und überzeichnete das Angebot um mehr als das Achtfache. Dies ist Iberdrolas erster Schritt, Hybrid-Schulden mit dem neuen EU GBS-Rahmenwerk zu kombinieren und unterstreicht ihr Engagement für nachhaltige Finanzierung und Investitionen in saubere Energie. Die Anleihe mit unbefristeter Laufzeit und einem Reset-Mechanismus nach 5,5 Jahren stieß bei einer breiten Palette institutioneller Anleger auf großes Interesse. Über 90 % der Allokationen flossen in ESG-orientierte Fonds. Die Erlöse der Anleihe werden grüne Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und Energienetze in ganz Europa finanzieren. Die Emission unterstützt Iberdrolas Finanzstrategie, indem sie die Bilanz stärkt und die Rolle des Unternehmens im globalen Energiewandel festigt. Sie trägt außerdem dazu bei, Iberdrolas führende Position im Bereich nachhaltiger Finanzierung zu behaupten. Seit 2014 hat das Unternehmen bereits fast 55 Milliarden Euro an grünen und nachhaltigen Finanzierungen aufgenommen.

ESG Data and Analytics

Upright bringt eine kostenlose Lösung zur doppelten Wesentlichkeitsprüfung auf den Markt.

Upright hat eine kostenlose Lösung zur doppelten Wesentlichkeitsanalyse eingeführt, um Unternehmen bei der Einhaltung der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) zu unterstützen. Mit diesem Tool können Unternehmen die finanzielle und ökologische Wesentlichkeit ihrer Geschäftstätigkeit in verschiedenen Umwelt-, Sozial- und Governance-Dimensionen (ESG) bewerten. Es vereinfacht die komplexen EU-Berichtspflichten und bietet Organisationen jeder Größe und Branche einen leicht zugänglichen Einstieg. Die Lösung von Upright nutzt strukturierte Datensätze, wissenschaftliche Forschung und Echtzeit-Datenmodellierung, um Bewertungen in weniger als fünf Minuten zu erstellen. Sie berücksichtigt zudem die Beiträge von Stakeholdern und bietet so einen umfassenden und benutzerfreundlichen Ansatz für die Wesentlichkeitsanalyse. Das Unternehmen möchte Unternehmen befähigen, fundiertere Nachhaltigkeitsentscheidungen zu treffen und die Transparenz zu verbessern. Angesichts des zunehmenden Drucks auf Unternehmen, über ESG-Auswirkungen zu berichten, deckt das Tool von Upright einen wichtigen Marktbedarf ab und ist gleichzeitig kostenlos zugänglich, um eine breite Anwendung und Einhaltung der Vorschriften zu fördern.

Net Zero Commitments

NZAM gibt das Netto-Null-Ziel für 2050 auf – bedeutende Kursänderung

Die Initiative „Net Zero Asset Managers“ (NZAM) hat ihren Rahmen überarbeitet und die verbindliche Verpflichtung zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis 2050 aufgehoben. Dies stellt eine deutliche Abkehr von den ursprünglichen Zielen dar. Gemäß der aktualisierten Richtlinie können Mitglieder weiterhin eine Zugehörigkeit zu NZAM beanspruchen, ohne alle Vermögenswerte auf ein Ziel für 2050 ausrichten zu müssen. Die Änderung soll den Mitgliedern mehr Flexibilität bei der Festlegung und Offenlegung ihrer eigenen Klimaziele ermöglichen, was laut NZAM die Transparenz erhöhen soll. Kritiker argumentieren jedoch, dass dies die Rechenschaftspflicht schwächt und es Finanzinstituten ermöglicht, ohne substanzielle Emissionsreduktionspläne beizutreten. Die Aktualisierung der Richtlinie folgt auf mehrere Austritte von Mitgliedern und Kritik an den uneinheitlichen Fortschritten bei der Dekarbonisierung. Die NZAM-Führung erklärte, die neue Struktur werde eine stärkere Beteiligung fördern und gleichzeitig den sektoralen und regionalen Investitionsrealitäten Rechnung tragen. Einige Klimaschützer äußerten Bedenken, dass dies die globalen Bemühungen um Netto-Null-Emissionen untergraben könnte, da der Anschein von Maßnahmen erweckt werde, ohne dass konkrete Ziele oder Ergebnisse gefordert würden.

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