ESG Nachrichten

ESG Nachrichten 09/2024 (26.02. – 03.03.)

ESG Nachrichten Update: Finanz- und Versicherungsbranche (09/2024)

Neuigkeiten im Rampenlicht: BBVA gründet eine Einheit zur Finanzierung von Cleantech-Innovationen

BBVA hat eine globale Finanzeinheit gegründet, um Cleantech-Innovationen zu unterstützen und seine nachhaltigen Geschäftsinitiativen auszubauen. Carlos Torres Vila, BBVA-Vorsitzender, betonte beim 3. BBVA-Nachhaltigkeitsforum in Madrid die Bedeutung neuer sauberer Technologien für die Dekarbonisierung der Wirtschaft.

Produkte und Dienstleistungen

NN Group tritt dem Tierschutznetzwerk bei

NN Group, ein niederländisches Finanzdienstleistungsunternehmen, ist der BBFAW Global Investor Collaboration on Farm Animal Welfare beigetreten, der 32 institutionelle Anleger mit einem Vermögen von 1,9 Billionen Pfund angehören. Die von BBFAW unterstützte Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Tierschutzmanagementpraktiken von 150 globalen Unternehmen zu verbessern. Die NN Group betont die finanziellen Auswirkungen einer Missachtung des Tierschutzes und weist auf Risiken wie Überbelegung, Krankheiten und Sterblichkeit hin. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die globalen Tierschutzstandards für Nutztiere zu verbessern, und die Beteiligung der NN Group erweitert ihre geografische Reichweite. Das 2012 ins Leben gerufene BBFAW-Programm bewertet die Praktiken und Leistungen von Unternehmen im Bereich des Tierschutzes in der Landwirtschaft und treibt durch jährliche Benchmarks und umfangreiche Engagementprogramme höhere Standards voran.

Deutsche Bank aktualisiert Sustainable Finance-Rahmenwerk

Die Deutsche Bank hat ein aktualisiertes Sustainable Finance Framework veröffentlicht, die zweite Ausgabe seit seiner ersten Einführung im Juli 2020. Das Framework beschreibt Kriterien für die Klassifizierung von Transaktionen und Finanzprodukten als „nachhaltig“, wobei der Schwerpunkt auf ökologischen und sozialen Faktoren liegt. Die Bank strebt an, bis 2025 nachhaltige Finanzierungen und Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Euro zu erreichen, nachdem sie bis Ende 2023 bereits 279 Milliarden Euro erreicht hat. Zu den wichtigsten Aktualisierungen gehören verbesserte Zulassungskriterien im Einklang mit der EU-Taxonomie und erhöhte Transparenz. Das Rahmenwerk erhielt eine positive Zweitmeinung von ISS ESG, die die Übereinstimmung mit den Marktpraktiken und den Nachhaltigkeitskriterien der Bank bestätigte. Jörg Eigendorf, Chief Sustainability Officer, betonte die Leitlinien als Grundlage für das Erreichen ambitionierter Nachhaltigkeitsziele.

BBVA gründet eine Einheit zur Finanzierung von Cleantech-Innovationen

BBVA hat eine globale Finanzeinheit gegründet, um Cleantech-Innovationen zu unterstützen und seine nachhaltigen Geschäftsinitiativen auszubauen. Carlos Torres Vila, BBVA-Vorsitzender, betonte beim 3. BBVA-Nachhaltigkeitsforum in Madrid die Bedeutung neuer sauberer Technologien für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die spezialisierte Einheit mit Teams in New York, London und Madrid wird Kredite und Beratungsdienste bereitstellen, um die Entwicklung erschwinglicher sauberer Technologien zu fördern. Onur Genç, CEO von BBVA, betonte die entscheidende Rolle, die Banken bei der Finanzierung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft spielen, indem sie Reformen und Anreize für die Entwicklung sauberer Technologien unterstützen. Die Veranstaltung präsentierte Nachhaltigkeitsprojekte und Diskussionen zu globalen Herausforderungen und Geschäftsperspektiven im Nachhaltigkeitssektor.

Vorschriften, Gesetze und Rahmenbedingungen

EU-Gesetz zur Nachhaltigkeits-Due-Diligence von Unternehmen nicht genehmigt

Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) der Europäischen Union, die darauf abzielt, einen Nachhaltigkeitsstandard für in der EU tätige Unternehmen festzulegen, erlitt einen Rückschlag, da die Abstimmung am 28. Februar im Europäischen Rat nicht genügend Unterstützung fand. Die Richtlinie befasst sich mit Umwelt- und Menschenrechtsbelangen und erlegt Unternehmen, ihren Tochtergesellschaften und Lieferketten Sorgfaltspflichten auf. Die Entscheidung Deutschlands, sich der Stimme zu enthalten, beeinflusste andere Mitgliedstaaten und führte zum Scheitern der Abstimmung. Der kurzfristige Schritt Frankreichs, die CSDDD durch eine Verringerung ihrer Auswirkungen auf Unternehmen zu schwächen, hat bei den Unterstützern für Unmut gesorgt. Da die Frist für die Genehmigung durch das Europäische Parlament am 15. März näher rückt, bleibt das Schicksal des CSDDD ungewiss.

Singapur führt ab 2025 verpflichtende Klimaoffenlegung ein

Ab dem Geschäftsjahr 2025 sind alle börsennotierten Unternehmen in Singapur dazu verpflichtet, klimabezogene Offenlegungen zu machen, während große, nicht börsennotierte Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2027 dazu verpflichtet sind. Die Offenlegungen erfolgen im Einklang mit lokalen Standards, die mit dem International Sustainability Standards Board abgestimmt sind. Eine externe Verifizierung für Scope-1- und Scope-2-Emissionen ist zwei Jahre nach Beginn der Berichterstattung erforderlich. Die Offenlegung von Scope-3-Emissionen wird schrittweise eingeführt, beginnend mit börsennotierten Unternehmen im Geschäftsjahr 2026 und großen, nicht börsennotierten Unternehmen im Geschäftsjahr 2029. Im Jahr 2027 wird die Regierung prüfen, ob diese Anforderungen auf kleinere, nicht börsennotierte Unternehmen ausgeweitet werden sollen. Unternehmen, die bereits internationale Standards anwenden, haben eine dreijährige Übergangsfrist. Darüber hinaus wird eine vereinfachte staatliche Ausschreibungskategorie namens Tender Lite eingeführt, um KMU den Zugang zu Verträgen zu erleichtern.

Indien veröffentlicht Entwurf für ein Klima-Offenlegungsrahmenwerk

Die Reserve Bank of India (RBI) hat einen Entwurf eines Offenlegungsrahmens zu klimabezogenen Finanzrisiken für regulierte Unternehmen (REs) veröffentlicht und dabei die Notwendigkeit konsistenter und vergleichbarer Offenlegungen betont. Geplante Geschäftsbanken, Finanzinstitute und größere Nichtbanken-Finanzunternehmen (NBFCs) müssen ab dem Geschäftsjahr 2026 Governance-, Strategie- und Risikomanagementprozesse offenlegen, mit spezifischen Kennzahlen und Zielen ab dem Geschäftsjahr 2028. Die Offenlegung sollte die Auswirkungen des Klimas detailliert beschreiben -bezogene Risiken und Chancen für Unternehmen, Strategie und Finanzplanung, wobei diese Überlegungen in das Gesamtrisikomanagement integriert werden. Ziel der RBI ist es, durch diese Offenlegungen eine frühzeitige Bewertung klimabedingter finanzieller Risiken und Chancen zu fördern und die Marktdisziplin zu erleichtern. Kommentare zum Entwurf des Rahmenwerks werden bis zum 30. April 2024 erbeten.

ESG Daten & Analytics

S&P Dow Jones führt auf Biodiversität ausgerichtete Benchmarks ein

S&P Dow Jones Indices hat die S&P Biodiversity Indizes vorgestellt, bestehend aus dem S&P 500 Biodiversity Index und dem S&P Global LargeMidCap Biodiversity Index. Diese Benchmarks messen die Wertentwicklung ausgewählter Aktienwerte aus den Indizes S&P 500 und S&P Global LargeMidCap, wobei die Bestandteile auf der Grundlage von Umwelt- und Biodiversitätskriterien ausgewählt und gewichtet werden. Mithilfe des Nature & Biodiversity Risk-Datensatzes von S&P Global Sustainable1 sollen die Indizes Einblicke in die ökologischen Auswirkungen von Investitionen geben. Die S&P-Biodiversitätsindizes integrieren Biodiversität, UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und Kohlenstoffdatensätze, um sie an den Zielen der UN-Biodiversitätskonferenz auszurichten, wobei der Schwerpunkt auf einer Verringerung der Intensität der Auswirkungen auf das Ökosystem und des CO2-Fußabdrucks liegt.

ESG- und Green Bonds

Verizon hat die endgültige Zuteilung seiner grünen Anleihe im Wert von 1 Milliarde US-Dollar abgeschlossen

Verizon stellte 994,1 Millionen US-Dollar aus seiner fünften grünen Anleihe für Kaufverträge für erneuerbare Energien (REPAs) in fünf Bundesstaaten bereit und leistete damit einen Beitrag zu seiner Green-Bond-Initiative im Wert von 5 Milliarden US-Dollar. Dies unterstützt Verizons Ziel, bis 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die REPAs decken fast 0,9 GW erneuerbare Energiekapazität ab, davon 53 % aus Solarenergie und 47 % aus Windenergie. Verizon hat insgesamt 27 REPAs abgeschlossen und damit sein Ziel bis 2025, 50 % des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen, übertroffen. Das Unternehmen strebt im Rahmen seines verantwortungsvollen Geschäftsplans Citizen Verizon bis 2030 den Einsatz von 100 % erneuerbarer Energie an.

Laden Sie unseren wöchentlichen ESG-Newsletter 09/2024 (26.02. – 03.03.) hier herunter, der Updates von BBVA, der Deutschen Bank, NN Group und vielen mehr enthält oder erkunden Sie unsere  ESG Nachrichten.